Die SP Kreis 11 verurteilt rechtsextremistische Drohungen in Oerlikon

Morgen, Samstag, findet in der PBZ Oerlikon eine Drag Story Time statt – ein Anlass, der den Kindern Freude bringt und ihnen zeigt, wie vielfältig die Identitäten in unserer Gesellschaft sind. Jedoch wird der Anlass von rechtsextremistischen Gruppierungen aktiv bedroht, dies verurteilt die SP11 zutiefst.

Oerlikon ist schon lange ein Ort, an dem Menschen aus verschiedensten Kulturen, Hintergründen und Lebenssituationen zusammenkommen. Wir sind stolz auf die Vielfalt unseres Kreis 11 und setzen uns seit Jahren dafür ein, diese beizubehalten und auszubauen, so dass der Kreis 11 für Menschen aller Lebensrealitäten ein sicherer und positiver Wohn- und Aufenthaltsort ist. Wenn es um trans Menschen geht, so haben wir noch einige Arbeit vor uns, damit sie sich vollkommen sicher fühlen können. Für uns ist klar: der Kreis 11 soll nur Fortschritte machen, keine Rückschritte.

 

So freute es umso mehr zu erfahren, dass diesen Samstag, dem 20. Mai 2023, eine Drag Story Time in der PBZ Oerlikon stattfinden soll. Drag wird zwar nicht nur von trans Menschen aufgeführt, jedoch ist Drag ein wichtiges Mittel, um die vielfältigen Möglichkeiten des Selbstausdrucks zu zeigen, vor allem ausserhalb der arbiträren gesellschaftlichen Normen rund um Geschlechter. Drag ist kreativ und macht Freude und Kinder geniessen diese Story Times jeweils sehr, dank der tollen Arbeit der Drag Story Time Organisator*innen und Performer*innen von Zürich.

Zudem lebt Drag den Kindern vor, dass man auch authentisch leben kann, wenn man von herrschenden ideologischen Normen abweicht. Dies ist nicht nur eine wichtige Botschaft für trans Kinder, sondern zum Beispiel auch für Kinder mit Behinderungen und weiteren Kindern, die von der Gesellschaft als «anders» behandelt werden. Dies betont Karin Saxer, Heilpädagogin und Co-Präsidentin der SP Zürich 11: «Positive und heterogene Rollenbilder sind enorm wichtig für die Kindsentwicklung. Unsere Kinder sind vielfältig, daher ist es umso wichtiger, dass ihnen Ausdruck von Vielfalt auch vorgelebt wird und dass sie lernen, stolz auf ihre Identität zu sein.»

 

Leider wurde genau diese wertvolle Veranstaltung nun von der rechtsextremistischen Szene als symbolisches Hetzobjekt ausgesucht. Unter dem Vorwand, dass Sorge um die Kinder bestehe, bedienen sich rechtsextremistische Gruppierungen im Copy Paste Format der Rhetorik, wie sie ebenfalls in den USA und Grossbritannien aktuell schamlos und fanatisch gestreut wird. Es ist wichtig, dass wir diesen Personen konsequent und eindeutig klar machen, dass dieser Hass und diese Diskriminierung in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, aber ganz speziell nicht in unserem Oerlikon.

 

«Wir sind nicht nur ein Ort der Toleranz, sondern auch ein Ort, der Vielfältigkeit zelebriert und sind allen Drag Queens und Kings dankbar, dass sie durch ihre Performances Authentizität vorleben. Wir bedauern zutiefst, dass unsere Gesellschaft es zugelassen hat, dass nun offen faschistische Rhetorik an sie gerichtet werden kann», so Chiara Bono, Co-Präsidentin der SP Zürich 11. Bono und Saxer sehen sich selbst und ihre Partei jetzt in der Verantwortung diese Bedrohungen ernst zu nehmen und Drag Performer*innen und trans Menschen mit vollster Kraft zu unterstützen: «Auch solidarisch gesinnte Personen müssen sich an der Nase nehmen, denn nur gelebte und selbstlos eingesetzte Solidarität hilft der Community. Es braucht jetzt solidarische Handlungen.»

 

Trans Menschen existieren. Auch trans Kinder existieren. Sie werden nicht trans «gemacht», sondern sind es, egal was die Heteronormativität und die konservative Ideologie der Rechten ihnen vorschreiben wollen. Simon Stettler, Mitglied der SP Zürich 11 und Vorständ*in der JUSO Kanton Zürich betont: «Statistiken zeigen, dass trans Menschen, insbesondere trans Jugendliche, ein höheres Risiko für Suizid haben, wegen der Abneigung und Hass, die sie von der Gesellschaft und auch oft von der eigenen Familie erleben. Die Drag Story Time ist ein Weg, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass alle Menschen in jeglicher Vielfalt ein Recht haben, in unserer Gesellschaft zu sein.»

 

Trans-Sein hat auch nichts mit Sexualität zu tun, sondern bezeichnet das soziale Geschlecht einer Person. Unterdrückung und Bedrohung dieser Identität macht Personen nicht weniger trans, sondern bedroht schlichtweg ihr Leben. Dies toleriert die SP nicht. Die SP Zürich 11 stellt sich klar solidarisch gegenüber der Drag Story Time, Drag Performer*innen und der trans Community. Dies bedeutet auch unseren vollsten Widerstand gegen Hetzer*innen am kommenden Samstag, die unbewilligt in Oerlikon auftauchen wollen. Wir bitten alle sich zu solidarisieren und sich der Solidaritätsbekundung «Book-in» morgen in der PBZ Oerlikon um 11 Uhr anzuschliessen. Mehr Infos gibt es bei @auntieactivist auf Instagram.

Bild 1: © Patrick Perkins, Unsplash
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