Ja für ein würdevolles Leben

Seit der Einführung der AHV wird ihr Untergang stets wie ein Mantra beteuert, aber siehe da: es gibt sie immer noch. Sie wird geschätzt weil sie eben solidarisch ist: 92% zahlen weniger ein als sie später als Rentenleistung erhalten.

Der Vorschlag von Herr Bortoluzzi, dass man ja Ergänzungsleistungen beziehen könne, wenn die AHV nicht reiche, und deshalb ein 13. AHV-Rente nicht nötig sei, ist schlichtweg realitätsverkennend. Denn das EL-System ist administrativ aufwendig für die Behörden und für die Menschen die ihren EL-Anspruch beweisen müssen, und oft ein äusserst beschämender Vorgang.

 

Zur Frage der Finanzierung einer 13. AHV Rente und der AHV im Gesamten muss man wissen, dass die AHV momentan mehr einnimmt als sie ausgibt. Seit ihrer Einführung wird ihr Untergang von ihren Gegnern stets wie ein Mantra beteuert, aber siehe da: es gibt sie immer noch. Sie wird geschätzt weil sie eben solidarisch ist: 92% zahlen weniger ein als sie später als Rentenleistung erhalten.

Die AHV braucht sowieso neue Einnahmequellen. So können für die 13. AHV Rente die Lohnbeiträge um 0.4% erhöht werden. Man kann eine Finanztransaktionssteuer oder eine Kapitalgewinnsteuer einführen.

 

Man muss sich aber auch fragen, was denn nun wichtiger ist: Ein würdevolles Leben im Alter oder neue Kampfjets für das Militär? Wenn die rechte Mehrheit im Parlament 5.5 Milliarden mehr für die Armee ausgeben will, aber nicht bereit ist, die gleiche Summe in eine ausreichende AHV-Rente zu investieren, muss man sich schon Fragen was dann diese Armee mit ihrem erhöhten Budget noch verteidigen soll? Verwahrloste Rentner und Rentnerinnen?

 

Deswegen Ja zu würdevollem altern, Ja zur 13. AHV Rente.

 

Remo Perret
SP Bezirk Affoltern

 

 

Affolter Anzeiger vom 30. Januar, Replik zum Leserbrief „Missbrauch unter dem Titel Sozialpolitik“, von Toni Bortoluzzi im Anzeiger vom 19. Januar